Der Sommer war sehr groß. Aber Werner Krauß hatte eben eine so große Palette, daß er vom Cäsar bis zum Hauptmann von Köpenik alles spielen konnte. Mir war deshalb Truffauts Darstellung zu klein und zu billig. WERNER: Ich glaube, daß wir in dieser Hinsicht der heutigen Jugend gegenüber eine besondere Verantwortung tragen.
Ich war ja in Hollywood und habe dort ein paar Filme gemacht. Deshalb kann auch eine Wachsfigur nie ein Kunstwerk sein, weil dem Betrachter nichts zum Erfüllen in seiner Phantasie übrig bleibt.
Sei gegen Stolze, um Demut sie zu lehren.“ Ich habe auch schon einmal einen Bundespräsidenten einfach stehen gelassen, weil er sich schlecht benommen hat.
Und dem Herrn Karajan muß das Resultat gefallen haben, denn er hat mir nach der „Hamlet“-Premiere das Du-Wort angetragen, und Karajan ist nur mit sehr wenigen Leuten per du.
WERNER: Joseph II. Nur ist das nicht mit Fenster-Einschlagen auf der Zürcher Bahnhofsstraße zu retten, sondern genau mit dem Gegenteil. Bewahret sie, sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.“ Und so unwürdig, wie sich heute das Theater, der Film und das Fernsehen gebärden, einen solchen Tiefgang hat es in den 43 Jahren, in denen ich selbst jetzt schon beim Handwerk bin, noch nie gegeben. Da wird ja alles durchexerziert; daß denen immer noch neue Dinge einfallen, wundert mich ja. and required to achieve Aber wenn man sich wie ich ein Leben lang bemüht, für den Adel des Geistes und für die Qualität des Gefühls einzutreten, dann kann man die Schändungen, die heute an den großen klassischen Meisterwerken vollbracht werden, einfach nicht mitmachen. Ein tolles Buch. Ein Theaterstück ist eine Partitur, aber ein Filmdrehbuch ist höchstens wie ein Fahrplan. Es gibt am Schiff nur einen Kapitän – und der bin ich.
Werner behalf sich indem er nach Ersatzeltern (im Kreise seiner Schauspielkollegen) suchte. WERNER: Ich bin im Gespräch wegen eines Films mit Stanley Kramer, es geht dabei um die Geschichte eines polnischen Emigranten, die in New York spielt. Nur kommt es darauf an, wie Shakespeare die Kroll-Oper erzählt hat. WERNER: Bei dem Film „Jules et Jim“ war unsere Zusammenarbeit noch sehr gut, weil ich zwar französisch sprach, obwohl ich die Sprache nicht konnte. Deshalb haben die Juden auch so schöne Namen wie Grünbaum, Blaustein usw. Wenn Goethe und Shakespeare das so gewollt hätten, das hätten sie sicher fertiggebracht.
oskar Dieses Trommelrühren, wie das die schamlosesten Politiker machen, damit sie gewählt werden, das habe ich immer unter meiner Würde empfunden.
Im Fernsehen heute gibt es ja nur noch Abendkurse im Verbrechen. Und da wurden eben Experten vom Vatikan eingeflogen, um zu klären, warum der gebannt wurde und Schreibverbot bekam.WERNER: Das ist in gewissem Sinn jeder Künstler, auch wenn er noch so ein Freidenker ist, wie ich es bin. Denn die Frage war: Dieser Preister ist genial, hat neun Bücher verfaßt und wird vom Vatikan verbannt, wie spiele ich das? Durch den nicht vorhandene Kontakt zum leiblichen Vater wurde das Ganze sicher eher noch verstärkt. Das war eine ganz wesentliche historische Erscheinung. WERNER: Anouilh hat mir aus freundschaftlichen Gründen davon abgeraten. Er hat schützend seine Hand über mich gehalten. Doch wann immer der Name Oskar Werner in den letzten Jahren fiel, waren Mißverständnisse und Zerwürfnisse … Und dann möchte ich noch einen Film über Joseph II. Ich konnte engagieren, wen ich wollte, ich hatte völlige Freiheit. Denn was vom Burgtheater bis zur deutschen Bühne gegenwärtig passiert an Klassiker-Schändungen, das ist eine Infamie. Deshalb mußte ihn eben ein anderer spielen. Die Etikette des Schwierigen ist ihm ebenso verhasst wie der Ruf des Größenwahnsinnigen. WERNER: Von dem, was ich verdiene.
Meine Bedingung für den Part war, Wagner so zu spielen, wie er wirklich war: ein o-beiniger Sachse, der ein richtiger Schweinehund war und alle Leute nur ausgenützt hat. Man ist deshalb Schauspieler geworden, um alle Variationen, die in dieser Seele und in diesem Schicksal vorkommen, zu spielen. Ich habe immer nach Vorbildern gesucht und die brauche ich auch heute noch. Das habe ich auch vom Autor Morris West verlangt.
Ich bin im Monat Luthers geboren und ein echter Protestant. Bei Goethes „Faust“ müßte jeder Satz in Gold gefaßt sein. WERNER: Nach Camus kann man nur noch revoltieren oder resignieren – ich aber bin in der Revolte, weil ich mich auflehne.
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Wenn ich auf der Theaterbühne als Figur auftrete, so ist das etwas ganz anderes als bei einer Lesung, bei der ich als Privatmensch herauskomme und mich erst mit dem Gedicht verwandle. Ich würde zwar nicht Poet hineinschreiben, aber vielleicht freischaffender Künstler oder Kasperl. Und in dieser Zeit leben wir jetzt – im Zeitalter des Exkrementismus. Max Reinhardt sagte einmal: Theater von guten Geistern verlassen, ist das traurigste Gewerbe, die armseligste Prostitution. WERNER: Ich habe das Projekt eineinhalb Jahre vorbereitet, hatte alle meine Mitarbeiter an der Hand.
Das ist einfach eine Frage des Glaubensbekenntnisses.